Deutschland, das neue Streikland?

Früher hörte man von Streiks eher aus Ländern wie Frankreich oder Italien. Heute rufen auch die Gewerkschaften in Deutschland immer häufiger zum Streik auf. Streik ist für 99 % der Flugausfälle in Deutschland verantwortlich. Was bedeutet das für Reisende und Travel Manager?

Früher hörte man von Streiks eher aus Ländern wie Frankreich oder Italien. Heute rufen auch die Gewerkschaften in Deutschland immer häufiger zum Streik auf. Streik ist für 99 % der Flugausfälle in Deutschland verantwortlich. Was bedeutet das für Reisende und Travel Manager?

Anfang Februar rief die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit zu einer Urabstimmung über einen möglichen Pilotenstreik auf. Das Ergebnis soll am 21. März veröffentlicht werden. Sollte es bis dahin zu keiner Einigung im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft kommen, müssen Reisende und Travel Manager sich auf massive Flugausfälle und Verzögerungen einstellen.

Was können Reisende und Travel Manager tun, um sich auf Streiks vorzubereiten?

Travel Manager

  • Unternehmen sind gesetzlich zur Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter verpflichtet. Dazu gehört auch, sich um sie zu kümmern, wenn am Umsteigeflughafen plötzlich nichts mehr geht und Reisende nicht weiterkommen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Kommunikation zwischen Unternehmen, Reisebüro und Reisendem lückenlos funktioniert, damit die Reiseroute im Ernstfall schnell geändert oder die Reise sogar verschoben werden kann.
  • Überwachen Sie die Lage in den Reiseländern. Sobald sich ein Streik ankündigt, sollten die betroffenen Reisenden darüber informiert werden, am besten über ein automatisches Alert-System, damit niemand vergessen wird.
  • Versorgen Sie alle Geschäftsreisenden mit einer zentralen Notfallnummer, unter der sie rund um die Uhr jemanden erreichen können.
  • Jeder Reisende braucht einen Ansprechpartner im Unternehmen oder beim Geschäftsreisebüro, an den er sich zumindest während der normalen Büroöffnungszeiten wenden kann.
  • Installieren Sie zusammen mit Ihrem Geschäftsreisebüro ein so genanntes „Traveller Tracking“ System, damit Sie jederzeit wissen, wo sich Ihre Reisenden aufhalten.

Reisende

Laut einer Befragung von 100 Vorständen, Führungs- und Fachkräften im Auftrag einer Initiative von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV) versuchen Reisende bei Flugausfällen und Verspätungen, sich selbst zu helfen: 42 % versuchen, eigenständig am Bahnschalter oder am Flughafen eine neue Verbindung zu buchen. Weitere 13 % suchen mobil, etwa mit ihrem Smartphone, nach einer Ausweichmöglichkeit. 23 % bitten ihr Sekretariat oder andere Kollegen, sich um das Umbuchen zu kümmern. Nur 14 % kontaktieren ihr Geschäftsreisebüro. Dabei sitzen genau dort die Spezialisten, die Zugriff auf alle relevanten Informationen haben und schnell eine Lösung finden könnten.

  • Also: Machen Sie sich keinen unnötigen Stress, wenn Sie erfahren, dass Ihr Flug ausfällt oder sich verspätet. Kontaktieren Sie Ihr Geschäftsreisebüro und lassen Sie die Experten nach einer Alternativroute suchen.
  • Informieren Sie Ihren Geschäftspartner, dass Sie sich möglicherweise verspäten oder Ihren Termin gar nicht wahrnehmen können.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Mobiltelefon und Ihr Notebook oder Tablet aufgeladen sind, bevor Sie die Reise antreten – wenn viele Flüge wegen Streik ausfallen, finden Sie garantiert kein freies Telefon oder eine Steckdose, um Ihre Geräte aufzuladen.

Mehr Erkenntnisse zum Risikomanagement?
Der aktuelle Cities & Trends Report von BCD Travel liefert weitere Hintergrundinformationen zum Risikomanagement bei Geschäftsreisen. Außerdem zeigt der Report, wohin, wie und wann die deutsche Wirtschaft reist. Die Studie erscheint zweimal jährlich. Sie können den Report hier herunterladen. 

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